Das Craniomandibuläre System wird über das zentrale Nervensystem gesteuert und umfasst die Zahnreihen des Ober- und Unterkiefers, die Kiefergelenke und die gesamte Kaumuskulatur. Zu den wichtigsten Funktionen zählen Sprechen, Kauen und Schlucken. Kommt es zu Störungen in diesem wichtigen System, entsteht eine Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD). Mit der Funktionsanalyse des Kiefers geht Ihr Zahnarzt einer Vielzahl von Beschwerden auf die Spur, die den gesamten Körper betreffen können.
Ist das Zusammenspiel der Zähne gestört, führt dies häufig zu einer fehlerhaften Bisslage mit Auswirkungen auf weitere Körperregionen. Der Fehlbiss erzeugt Druck auf die umliegende Muskulatur, die dadurch belastet und überbeansprucht wird. In Folge kommt es zu schmerzhaften Verspannungen im Kiefergelenksbereich, Entzündungen, aber auch Knorpelschäden im Kiefer, die Auswirkungen auf den Stütz- und Bewegungsapparat haben können. Aber auch Stress kann ein CMD auslösen. So treten häufig in Verbindung mit der Kiefergelenksproblematik folgende Symptome auf:
Als Zahnarzt sind wir der erste Ansprechpartner, wenn es um die Diagnose und Behandlung der CMD geht. Allerdings sollte die Therapie grundsätzlich einen interdisziplinären medizinischen Ansatz verfolgen. Aus zahnärztlicher Sicht wird der Biss durch eine sogenannte Aufbissschiene aus Kunststoff korrigiert, welche die Stellung des Kiefergelenks günstig beeinflusst. Das Schließen des Ober- und Unterkiefers erfolgt durch die Schiene wieder regelrecht und die Kaumuskulatur wird entlastet. Die Schiene ist transparent und farblos, wird meistens im Unterkiefer eingesetzt und bietet einen hohen Tragekomfort. Die Tragedauer ist abhängig von der Schwere der Erkrankung. Vor allem nachts empfiehlt sich das Einlegen der Schiene, um Pressen und Zähneknirschen während des Schlafs zu vermeiden.